»Am 11. November 2000 war mir gar nicht nach Fasching zu Mute, denn beim Seilbahnunglück in Kaprun war ein Freund ums Leben gekommen. Ich erfuhr es aus der Zeitung, die ich auf dem Bildschirm im alten ifk, in der Danhausergasse, las. Ich war dort ein glücklicher Junior Fellow und teilte mir einen winzigen Raum mit drei anderen Doktorand*innen. Anders als heute musste das ifk dort mit wenig Platz auskommen, aber der spirit war damals schon der von heute. Es stand das unbedrängte, kulturwissenschaftliche Arbeiten und der interdisziplinäre Austausch der Fellows im Zentrum. Mein Erschrecken wurde durch Kollegialität und Gespräche aufgefangen, Freundschaften entstanden. Der Zufall wollte es, dass in diesem November fast alle ifk Direktor*innen versammelt waren: Gotthart Wunberg leitete das Institut, Helmut Lethen und Thomas Macho waren Senior Fellows. Nur Hans Belting fehlte, es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass wir etwas Bildtheoretisches von ihm in einer Lesegruppe gelesen haben. Solcherart anekdotische Evidenz, der wir im Sommersemester in einer Tagung über Gerüchte nachgehen werden, hat etwas mit magischem Denken zu tun. Mit Anziehungen und Abstoßungen, aber auch damit, einen Ablauf richtig zu vollziehen. Dass das Team des ifk zu dieser Art Magie fähig ist, beweist es seit über 30 Jahren und ich freue mich sehr, nun als Direktorin meinen Beitrag leisten zu dürfen.«

Karin Harrasser
ist seit März 2025 Direktorin des ifk