Von der Sammlung zum Archiv: Überlegungen zur Bildproduktion im inter-revolutionären Raum zwischen Nelken- und Samtener Revolution (1974–1989)
Ausgehend von den Amateurfotos meines Vaters, José Alberto Vidal de Almeida, der von 1978-1987 als portugiesischer Student und Stipendiat in der ehemaligen Tschechoslowakei war, verfolge ich in meiner Dissertation die Transformation einer Fotosammlung von deren Aufbewahrung in einem Schuhkarton zur Aufbereitung in einem Archiv, wo gelebte und vermittelte (eingeschriebene) Erfahrung neben makropolitischen und historischen Prozessen dargestellt wird. Eine Analyse des Archivs erlaubt es, gleichzeitig Einblick in die letzten Jahre des kommunistischen Regimes in der Tschechoslowakei und in die ersten Jahre nach der linksgerichteten Revolution im April 1974 in Portugal zu erhalten. Autobiographie dient demnach in dieser Untersuchung als Ausgangspunkt, um die Idee eines kollektiven Revolutionsgedächtnisses zu erkunden. Sie fragt: Wie wird dieses Gedächtnis stetig ausgeformt, wer sind die Protagonisten, und wie kann das Potential für sozialen Umbruch, das es in sich trägt, bewusst unterdrückt oder freigesetzt werden? Letztendlich widmet sich diese Studie der Analyse unterschiedlicher Bildproduktionsprozesse im inter-revolutionären Archiv.
Ana de Almeida ist Künstlerin und Autorin. Sie kommt ursprünglich aus Lissabon, lebt und arbeitet aber im Moment in Wien. Sie studierte Malerei an der Fakultät der bildenden Künste an der Universität Lissabon und setzte ihr Studium in Wien fort, wo sie dank eines Stipendiums von der Calouste Gulbenkian Foundation ihren Master in Critical Studies an der Akademie der bildenden Künste abschließen konnte. Aktuell ist sie dort Doktorandin und arbeitet an ihrer Dissertation über Bildproduktion und deren ideologische Implikationen im inter-revolutionären Raum zwischen Nelken- und Samtener Revolution (1974–1989). Ana de Almeida ist Mitglied und Mitbegründerin des kuratorischen Projekts Gudrun Ingenthron und des Interndinner-Kollektivs gegen die Prekarisierung von Arbeit im kulturellen Bereich, sowie Mitglied des Künstler_innen-Kollektivs <dienstag abend>. Ihre künstlerischen Arbeiten thematisieren Erinnerungsprozesse und deren unterschiedliche Verantwortungsgrade im Subjektivierungsprozess; bewusste und unterbewusste narrative Konstruktionen, die Raum und Subjekt verbinden; sowie multiräumliche und vielschichtige Narrative im Allgemeinen.
Sind Raum und Kunst stets in ihrem Kontext zu begreifen oder sollte ein Raum als freie Ausstellungsplattform unabhängig von seinen Koordinaten bespielt werden? Ausgehend von dieser Frage – die sich das kuratorische Team des Förderverein Aktuelle Kunst Münster e.V. (FAK) in diesem Jahr stellt – bezieht die Künstlerin Ana de Almeida in der Einzelausstellung Inhabited Projections Position und reflektiert den Kunstort des FAK vor dem Hintergrund seines historischen Kontextes. De Almeida ist im Studienjahr 2017/18 IFK_Junior Fellow.
Ana de Almeida
Inhabited Projections, FAK Münster
Eröffnung Do, 22.03.2018, 19 Uhr
Ausstellungsdauer 23.03.2018 - 22.04.2018
Öffnungszeiten Fr. - So. 16 bis 19 Uhr
Virtual Virtue ist eine Ausstellung von Hong Zeiss und Michael KralKuratiert von Gudrun Ingenthron (Ana de Almeida, Catalina Ravessoud und Mariel Rodríguez)
Virtual Virtue ist eine Ausstellung über Malerei. Malerei jenseits von Malerei aber auch Malerei als Malerei selbst, als Medium, welches die Mittel ihrer eigenen Transzendenz bestimmt. Die Ausstellung ist als eine großflächige Installation konzipiert, in welcher die idiosynkratischen piktoralen Übereinkünfte von Zeiss und Kral auseinandergenommen und anschließend wieder zusammengebaut werden. Dabei entstehen multidirektionale Kommunikationsmöglichkeiten, eingebettet in seriellen Verwandtschaften und/oder durch die Nachbarschaft einzelner Werke.Eröffnung: 24. Mai 2018 // 19 UhrAusstellungsdauer: 25. Mai - 15. JuniFRANZ JOSEFS KAI 3
www.gudruningenthron.com
07 Nov-25 Feb:
"Haus Wittgenstein: Art, Architecture & Philosophy" - one of the participating artists: Ana de Almeida, IFK_Junior Fellow Abroad
MAAT
Museum of Art, Architecture and Technology
Av. Brasília, Central Tejo
1300-598 Lisboa
Nova. Future thoughts on surviving together is followed by an exhibition, opening on October 30th at the Vereinigung Bildender Künstlerinnen Österreichs.A project by Ana de Almeida (IFK_Junior Fellow 2018/19) and Alicja Rogalska.Opening: 30th of October 2019, 19.00Exhibition: 31st of October - 29th of November 2019at VBKÖ, Maysedergasse 2/28 (4. Stock, Lift) 1010 WienOpening hours of the exhibition:Fridays and Saturdays: 3 - 7 pmor by appointment: info@vbkoe.org
The event series Sharing and Responding, which is comprised of two online workshops in June 2020 as well as a concluding symposium in January 2021, examines cybernetic structures in language and art, planning and surveillance. Hence, it picks up on the thematic framework of the exhibition Cybernetics of the Poor, curated by Diedrich Diederichsen and Oier Exteberria: the show just reopened on June 1 at Tabakalera International Centre for Contemporary Culture, Donostia/San Sebastián and then can be seen from December 4, 2020 at Kunsthalle Wien, 18-19 June 2020.
Concept: Ana de Almeida, Anke Dyes, Nina Kerschbaumer, and Inka Meißner
Viva Portugal!-Regisseur Malte Rauch im Gespräch
“Merkwürdig gewaltlos das Ganze”, meinte Hans Magnus Enzensberger über die Nelkenrevolution 1974. Über Nacht läuteten die Portugies*innen das Ende von fast fünfzig Jahren Diktatur und elf Jahren Kolonialkrieg ein. Kurz darauf begann mitten im Kalten Krieg ein westliches Land mit dem Bau einer sozialistischen Gesellschaft.
Viva Portugal! demonstriert einen beeindruckenden Fall von Gegenöffentlichkeit, in dem Filmemacher*innen aus Deutschland durch ihre Aufnahmen den revolutionären Prozess in Portugal unterstützten.
Das Seminar “Reise in die Revolution” am Institut für Germanistik Wien und alle Interessierten diskutieren mit dem Regisseur Malte Rauch darüber, was es heißt, einen revolutionären Moment abzubilden.
Die Kunsthalle Wien sucht Interessierte, die sich an einem spekulativen Schreibrollenspiel über eine Post-Arbeits-Gesellschaft beteiligen möchten. Das Spiel After Work wurde von der Künstlerin Ana de Almeida (ehem. IFK_Fellow) entwickelt und wird im Rahmen des Vermittlungsprojekts Was tun nach der Arbeit? realisiert. Jede*r Spieler*in lässt sich auf ein einzigartiges Schreibexperiment ein und entwickelt eine eigene Science-Fiction-Erzählung oder ein Zukunftsszenario für eine gemeinsame Online-Publikation.
Only fifteen years separate two historical events fundamental to the constitution of two Western and Central European democracies as we know them today. The Carnation Revolution of April 1974 in Portugal and the Velvet Revolution of November 1989 in former Czechoslovakia shifted the course of local and global histories and rewrote national narratives, while playing important roles in much larger processes such as the collapse of the Eastern Bloc and the definitive dissolution of a moribund colonial empire.