Elisabeth Weber
ifk Gast der Direktion


Zeitraum des Fellowships:
01. Oktober 2021 bis 31. Januar 2022

Atem, Welt, Kosmos. »Plant Humanities« und die Übersetzung nordamerikanischen indigenen Denkens



PROJEKTBESCHREIBUNG

Die Übersetzung nordamerikanischen indigenen Denkens im Werk der Potawatomi-Schriftstellerin und Biologin Robin Kimmerer situiert die Kosmogonie der Pflanzen, die unter, auf und über der Erde leben, im Herzen einer Kosmologie von Zugehörigkeit und Gegenseitigkeit. Auf der anderen Seite des Globus stellt Emanuele Coccia ausgehend von der einfachen Tatsache, dass Lebewesen atmen, weil es Pflanzen gibt, die »Frage nach der Welt« neu. Weil Pflanzen die Atmosphäre generieren, ist ihr Schaffen sowohl planetarisch als auch kosmogonisch. Das Forschungsvorhaben von Elisabeth Weber folgt der »epistemischen Unruhe« zwischen diesen «disparaten Wissenstraditionen» (H. Verran). Isabelle Stengers’ Begriff der Kosmopolitik und deren Gewichtung von »konstitutiven Divergenzen« bieten die methodologische Grundlage für die Zentrierung epistemischer Unruhe und der Schwierigkeit ihrer Übersetzung. Konkrete Fälle solcher Unruhe treten etwa in Verständnis und Praxis von Gegenseitigkeit und im Verhältnis zu Feuer hervor.



CV

Elisabeth Weber ist Professorin für deutsche und vergleichende Literaturwissenschaften an der University of California, Santa Barbara. Außerdem lehrt sie im Fernstudiumprogramm für Strafgefangene am Interdisciplinary Humanities Center, UC Santa Barbara, und für das Scholars at Risk Network USA.



Publikationen

Kill Boxes. Facing the Legacy of US-Sponsored Torture, Indefinite Detention, and Drone Warfare, [ohne Ort] 2017; (Hg.), Living Together. Jacques Derrida’s Communities of Violence and Peace, New York 2013; Verfolgung und Trauma. Zu Emmanuel Lévinas’ »Autrement qu’être ou au-delà de l’essence«, Wien 1990.



10 Januar 2022
18:15
  • Lecture
IFK; IFK@Zoom
Elisabeth Weber

Divergent Worlds. On the difficulty (and Joy) of Translating Epistemic Disconcertment

 

This talk will inquire into the »epistemic disconcertment« between divergent practices of knowledge creation. Drawing on the resonances between Emanuele Coccia’s plant humanities and the »ecology of practices« of translators of North-American indigenous thought, the focus will be on a form of bewilderment that provides fresh ideas for translation.

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