Eva Kössner
ifk Junior Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. Oktober 2013 bis 30. Juni 2014

Erinnern in transnationalen Lebenswelten: Junge palästinensische MigrantInnen und ihre Erinnerungen an den Oslo-Prozess



PROJEKTBESCHREIBUNG

Die jüngere palästinensische Geschichte betreffend zogen vor allem die Oslo-Abkommen in den 1990ern tiefgreifende gesellschaftliche Veränderungen nach sich. Junge PalästinenserInnen, die in dieser Zeit in den palästinensischen Autonomiegebieten sozialisiert wurden, erinnern diese Zeit heute durch Migration oft in sehr heterogenen, durch translokale Flüsse verbundenen Kontexten. Im Rahmen von Erinnerungsprozessen ordnen und bewerten sie damals Erlebtes und rekonstruieren so auch ihre aktuellen Lebenswelten. Das Projekt untersucht ausgehend von verschiedenen räumlichen Kontexten die Rolle transnationaler Flüsse und Netzwerke für diese Rekonstruktionsprozesse. Der Fokus liegt auf sozialen Erinnerungspraktiken, welche die Reproduktion bestimmter Vorstellungen ermöglichen, wobei sprachliche Repräsentationen der Vergangenheit in Form von mündlichen Narrativen vertiefend analysiert werden.



CV

Eva Kössner studierte Kultur- und Sozialanthropologie sowie Arabistik in Wien. Neben ihrem Doktoratsstudium ist sie seit Jänner 2013 im Projekt „Interkulturelles Mentoring für Schulen“ für Koordination und Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich.



Publikationen

gem. mit Noura Kamal und Klaudia Rottenschlager (Hg.), Past—Present—Fieldwork. Anthropological Contributions at the Intersection of Memory, Power, and Culture, Conference Report Vienna Anthropology Days 2013, Wien (in Vorbereitung, Sondernummer Austrian Studies in Social Anthropology); Unterwegs nach Ramallah. Junge PalästinenserInnen zwischen Ausdauer, Widerstand und Kreativität, in: Maria Anna Six-Hohenbalken (Hg.), Aufwachsen im Ausnahmezustand. Sozialanthropologische Beiträge über Adoleszenz in Unsicherheit und Gewalt, Wien 2013, S. 25–46.

17 März 2014
  • Lecture
IFK
Eva Kössner

TRANSNATIONAL – GLOBAL – DETERRITORIAL?

Wie nähert sich eine Disziplin wie die Sozialanthropologie, deren Feld und Fokus seit jeher eng mit „dem Lokalen“ verbunden waren, unserem heute intensiv vernetzten Alltag? Anhand ihres Forschungsprojekts über junge palästinensische MigrantInnen geht Eva Kössner der Frage nach, wie anthropologische Forschung in Konzeption, Methode und Theorie transnationale Lebenswelten erschließen kann.

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