Lena Dražić
City of Vienna ifk Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. März 2023 bis 30. Juni 2023

Turbo-Folk und place: Bedeutungszuschreibungen an ein globalisiertes Musikgenre in Wien und Belgrad



PROJEKTBESCHREIBUNG

Das Projekt beschäftigt sich mit dem Musik-Genre Turbo-Folk, das sich drei Jahrzehnte nach seiner Entstehung im ehemaligen Jugoslawien nach wie vor großer Popularität erfreut – insbesondere bei Menschen mit ex-jugoslawischer Migrationsbiografie, etwa in Wien. Aufbauend auf dem Konzept der »kulturellen Übersetzung« lässt sich die Geschichte von Turbo-Folk als mehrschichtiger Translationsprozess beschreiben. Das Forschungsinteresse zielt auf die unterschiedlichen Bedeutungen, die Hörer*innen in Wien und Belgrad Turbo-Folk zuschreiben. Gefragt wird nach den geografischen, sozialen und kulturellen Gründen für diese Unterschiede. Besonderes Augenmerk liegt auf der Kategorie des Ortes und ihren Verbindungen zu den Bedeutungszuschreibungen an Turbo-Folk. Der Untersuchung der Bedeutungszuschreibungen wird dabei die Analyse ausgewählter Turbo-Folk-Songs gegenübergestellt. Ziel ist es, den Angebotscharakter (»affordance«) zu bestimmen, welcher unterschiedliche Bedeutungszuschreibungen ermöglicht und zugleich begrenzt.



CV

Lena Dražić studierte Musikwissenschaft und Philosophie an der Universität Wien. An der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien (mdw) promovierte sie mit einer Dissertation über Die Politik des »kritischen Komponierens« bei Helmut Lachenmann. Ein Diskurs im Spannungsfeld von Musikästhetik und Musiksoziologie. Ebenda war sie Praedoc-Assistentin sowie Mitarbeiterin im Projekt Changing mdw anlässlich des 200-Jahr-Jubiläums der Universität. 2021 führte sie ein von der Stadt Wien gefördertes Projekt über die Bedeutung des postmigrantischen Genres »Turbo-Folk« in Wien durch. 2022 erhielt sie das Post-DocTrack-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Derzeit forscht sie zu unterschiedlichen Bedeutungszuschreibungen an das Genre Turbo-Folk in Wien und Belgrad. Lena Dražić arbeitete als Kulturjournalistin u. a. für Der Standard, Wiener Zeitung, Falter – Stadtzeitung Wien, Österreichische Musikzeitschrift, mica – music austria, Giornale della musica, skug und Opernwelt.



Publikationen

»Re-enacting the Trauma. Ritualising Turbo-Folk in Vienna«, in: IASPM Journal [in press]; Politik des kritischen Komponierens. Helmut Lachenmann und ein Diskurs im Feld der »neuen Musik«, Vienna [in press]; »Inclusions/Exclusions. The Field of ›New Music‹ in Europe and Its Boundaries«, in: IRASM 35 (2022), no. 1, pp. 187–206.

 

Mit freundlicher Unterstützung der

Mit freundlicher Unterstützung

 

 

 



12 Juni 2023
18:15
  • Lecture
IFK & IFK@Zoom
LENA DRAŽIĆ

Turbo-Folk and Place. Attributions of Meaning to a Globalised Music Genre

Turbo-folk is a vital part of post-Yugoslav urban life in Vienna. It is also subject to a »cultural translation« affecting both the music and the meanings ascribed to it. Starting from the everyday praxis of its listeners, this lecture explores the manifold meanings of turbo-folk and its musical evolution in relation to the category of »place«.

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