Martin Zeilinger
ifk Senior Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. Oktober 2025 bis 31. Januar 2026

The Work of Others. Exploring Marginalized Representations of Labor in Video Games



PROJEKTBESCHREIBUNG

Dieses interdisziplinäre Forschungsprojekt verfolgt das Ziel, etablierte kritische Perspektiven zu ›Arbeiterliteratur‹ aus den Literaturwissenschaften für die Analyse von Arbeit und Arbeitsausbeutung im Medium des Computerspiels weiterzuentwickeln. Im Zentrum steht die marginalisierte Arbeit von ›non-player characters‹ (NPCs; nicht-spielbare Charaktere), welche zur Etablierung kohärenter Arbeitswelten in virtuellen Räumen beiträgt. Während die interaktive und nicht-lineare Struktur von Videospielen die Entstehung neuartiger medienspezifischer Darstellungen von Arbeitstätigkeiten ermöglicht, fehlt es den Game Studies bislang an formalisierten kritischen Zugängen, welche mit jenen aus den Literaturwissenschaften und der Kritischen Theorie vergleichbar wären. Ziel dieses Projekts ist es, entsprechende theoretische Ansätze zu adaptieren und für die Medientheorie und Game Studies weiterzuentwickeln. Durch die Analyse von Repräsentationen von Arbeit und Arbeitsausbeutung verfolgt das Projekt das Ziel, Kontinuitäten und Diskontinuitäten zwischen literarischen und ludischen Kontexten nachzuzeichnen und eine kritische Perspektive zu erstellen, welche die in Videospielen narrativ und strukturell codierten gesellschaftspolitischen Einstellungen zu Arbeit interpretierbar macht.



CV

Martin Zeilinger ist ein österreichischer Forscher und Kurator, der in Schottland lebt und arbeitet. Er ist Reader in Computational Arts & Technology an der Abertay University (Dundee/GB), und Associate Researcher am Orpheus Institute for Advanced Studies & Research in Music (Ghent/BE). Seine interdisziplinäre Forschung widmet sich künstlerischen Experimenten mit neuen Technologien, mit Beiträgen zu zahlreichen Fachgebieten, darunter Medientheorie, interdisziplinäre Rechtswissenschaften, digitale Kunst, critical finance studies, Musikwissenschaften, sowie Game Studies. Er ist Autor der Monografie Tactical Entanglements (2021), welche Fragen zu KI-Kunst, kreativer Handlungsautonomie und geistigem Eigentum untersucht. Seine wissenschaftlichen Arbeiten und kunstkritischen Beiträge erscheinen in führenden Fachzeitschriften wie Leonardo und Philosophy & Technology und wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Von 2014 bis 2021 war er Mitkurator des in Toronto ansässigen Vector Festival, wo er maßgeblich an der Entwicklung kuratorischer Praktiken an der Schnittstelle von Medienkunst und Computerspielkultur beteiligt war.



Publikationen

»Smart Contracts and the Becoming-Curatorial of Digital Works of Art«, in: DATA Browser, Vol. 10: Joasia Krysa and Magdalena Tyżlik-Carver (eds.), Curating Superintelligences: A Reader on AI and Future Curating, London: Open Humanities Press 2025 (forthcoming).

»Structures of Belonging«, in: The PostscriptUM Anthology (2010–2023), Ljubljana: Aksioma 2023, pp. 274 ff.

»The Politics of Visual Indeterminacy in Abstract AI Art.«, in: Leonardo 56 (1), 2022: pp. 76–80.

Tactical Entanglements: AI Art, Creative Agency, and the Limits of Intellectual Property, Lüneburg: meson press 2021.

»Survival Interventions in GTA: on the Limits of Performance in Virtual Environments,« in: Video Game Art Reader, Vol. 2 (1), 2019, pp. 15–27.

10 November 2025
18:15
  • Lecture
ifk Arkade

(Dis-)Continuities of Labor Exploitation in ›Arbeiterliteratur‹ and Video Games

This lecture presents ongoing research on the representation of labor relations in video games. It focuses in particular on work that occurs in the background of narrative action, and which is carried out by ›non-player characters‹ (NPCs).

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