HFBK Hamburg
Pluriversitäten. Wissensproduktion und Lernformate in Kunsträumen seit 2000
Das Dissertationsprojekt untersucht künstlerische und kuratorische Lernformate und Praktiken der Wissensproduktion in Kunsträumen, die nach 2000 gegründet wurden. Untersucht werden die Akademieprogramme, Forschungsbibliotheken, Publikationspraktiken und forschungsbasierten Ausstellungen in den vier Kunsträumen BAK basis voor actuele kunst (Utrecht), RAW Material Company (Dakar), Savvy Contemporary (Berlin) und der School of Engaged Art (St. Petersburg). Wie haben diese von Künstler*innen betriebenen Räume die Sphäre der Kunst genutzt, um Infrastrukturen für die Wissensproduktion zu schaffen, die in einem als dominant gelesenen »westlichen« Kanon als abwesend empfunden wurden? Welche Allianzen zwischen postkolonialen und postsowjetischen Positionen ergeben sich in diesen Diskursräumen? Und wie haben sie ihrerseits zur Verbreitung des Begriffs der Kunst als Wissensproduktion in den letzten zwei Jahrzehnten beigetragen?
Olga Schubert ist Kulturarbeiterin und Redakteurin am Haus der Kulturen der Welt (HKW) in Berlin und Doktorandin an der Kunstuniversität Linz im Fach Angewandte Kulturwissenschaften bei Karin Harrasser und Jasmin Mersmann. Am HKW co-kuratierte sie das Projekt New Alphabet School (2019–2022); das Festival New Alphabet – Opening Days (2019) sowie die Vortragsreihe und das Publikationsprojekt Wörterbuch der Gegenwart (2015–19). Als freie Kuratorin organisierte sie die Ausstellungen alles zur zeit – Über den Takt, der unser Leben bestimmt (2017) im Vögele Kultur Zentrum sowie Die Irregulären – Ökonomien der Abweichung (2013) und 50 Jahre neue Gesellschaft – Arbeitsgruppe Kunst (2019) in der nGbK Berlin. Zu den von ihr mit herausgegebenen Publikationen gehören: Instituting—Space-making, Refusal, and Organizing in the Arts and Beyond (im Erscheinen 2023); New Alphabet School (im Erscheinen 2023) und Wörterbuch der Gegenwart (2019). Ihr Essay »100 Years of Now« and the Temporality of Curatorial Research erschien 2019. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaften und Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin und hat einen MA in Contemporary Approaches to English Studies vom Goldsmiths College London.
mit Gigi Argyropoulou und Kostas Tzimoulis (Hg.), Instituting – Space-Making, Refusal, and Organizing in the Arts and Beyond, Berlin 2023 (im Erscheinen); mit Gigi Argyropoulou, Mahmoud Al-Shaer, Rahul Gudipudi (Hg.), The New Alphabet School – Practices of Knowledge Production in Art, Activism and Collective Research, Berlin 2023 (im Erscheinen); »#SituatedKnowledges«, in: Elena Zanichelli und Valeria Schulte-Fischedick (Hg.), wie:// sprechen wir #feminismus? // neue globale Herausforderungen – ein Glossar, (=Zeitschrift für Geschlechterforschung und visuelle Kultur Nr. 70, Februar 2022), S. 149–152; gem. mit Bernd Scherer und Stefan Aue (Hg.), Wörterbuch der Gegenwart, Berlin 2019.
The past thirty years have witnessed an immense increase in self-organized academy programs and schools in the arts. Artistic practice is now often labelled »knowledge production« and exhibitions no longer show art objects, but instead enable processes of gathering and learning.