Der Berg spricht zum Meer. Kartierung neuer Energiegeografien
Das Projekt basiert auf dem non-fiktionalen Film als Modalität und Methode, um zu untersuchen, wie Energieinfrastrukturen in zeitlich und politisch entfernten Kontexten als Technologien kultureller und wissenschaftlicher Wissensproduktion, Souveränität und Widerstand im Südkaukasus genutzt werden. Ausgangspunkt ist der EU–Georgien-Plan, das weltweit längste Unterseekabel durch das Schwarze Meer zu verlegen – zur Verringerung der Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen, zur Förderung der grünen Energiewende und zur Positionierung Georgiens als Energieknotenpunkt. Diese Initiative hat Wasserkraftprojekte wiederbelebt, die zuvor aufgrund lokaler Proteste während und nach der Sowjetzeit gestoppt wurden. Die Forschung verfolgt die vielschichtigen Effekte dieses Infrastrukturversprechens, mit Fokus auf die Region Samegrelo–Oberswanetien, wo unreguliertes Kryptomining Energiesysteme und soziale Beziehungen belastet und Staudämme ökologische Landschaften zerschneiden.
Tekla Aslanishvili ist Künstlerin, Filmemacherin und Forscherin. In ihrer Arbeit untersucht sie Verschiebungen zwischen Staaten, Menschen und deren Territorien anhand großangelegter Infrastrukturprojekte. Durch interdisziplinäre Kollaborationen und experimentelle dokumentarische Strategien verwebt sie fragmentierte Schichten von Politik, Wirtschaft, Technologie, Geologie und Kultur. Derzeit ist sie Doktorandin an der Akademie der bildenden Künste Wien. Sie schloss ihr BA-Studium an der Kunstakademie Tiflis (2009) und ihren MA in Experimentalfilm und Neuen Medien an der UdK Berlin (2015) ab. Ihre Arbeiten wurden international gezeigt und publiziert. 2024–2025 war sie Fellow der Graduiertenschule der UdK Berlin, 2019 Digital Earth Fellow, 2021 für den Ars Viva Preis nominiert und erhielt 2020 den Han Nefkens Foundation – Fundació Antoni Tàpies Video Art Production Award.
with Silvia Franceschini (eds.), The Mountain Speaks to the Sea, (= Onomatopee 261), Eindhoven 2025.
with Evelina Gambino and Ella Rowold Cavusoglu, »A State in a State«, in: Shah Ibrahim Ahmed and Ella Rowold Cavusoglu (eds.), Systems, (= Cambridge Journal of Visual Culture 3, 2024).
with Evelina Gambino, »Does the Future Ever Come? An Infrastructure and Its Multiple Delays«, in: Marius Babisa and Michaela Richter (eds.), Realities Left Vacant, Berlin 2024, n.b.k. Berlin Vol. 15: Verlag der Buchhandlung Walther und Franz König.
with Orit Halpern, »Scenes from a Reclamation«, in: Nick Axel (ed.), New Silk Roads, e-flux Architecture 2020.
Algorithmic Space and Its Social Implications, Luxembourg: Casino Luxembourg – Forum d’art contemporain 2017.