William Kinderman
ifk Gast des Direktors


Zeitraum des Fellowships:
01. Oktober 2016 bis 31. Januar 2017

Beethovens ästhetische Politik und das Ziel der „Kunstvereinigung“



PROJEKTBESCHREIBUNG

Die idealistische Bedeutung der Kunst Beethovens dient bis heute als Gegengewicht zum Terror und hat ihre Wurzeln in der Zeit der Napoleonischen und revolutionären Kriege des frühen 19. Jahrhunderts. Beethovens leidenschaftliche Unterstützung der Ideale der Französischen Revolution und seine Ablehnung autokratischer Machtherrschaft verdienen eine Neubewertung.



CV

William Kinderman ist Professor für Musikwissenschaft und Germanistische Studien an der University of Illinois und hat als Gastprofessor an der Ludwig-Maximilians-Universität und der Universität der Künste Berlin gelehrt. Im Jahr 2010 wurde er mit einem Forschungspreis der Alexander-von-Humboldt-Stiftung ausgezeichnet. Kinderman ist daneben auch als Pianist bekannt und hat Beethovens letzte Klaviersonaten und die Diabelli-Variationen aufgenommen (Arietta).



Publikationen

„Wagner’s Parsifal“, Oxford 2013; The Creative Process in Music from Mozart to Kurtág, Illinois 2012; Beethoven, Oxford 2009; The String Quartets of Beethoven, Illinois 2006; Artaria 195: Beethoven's Sketchbook for the „Missa solemnis“ and Piano Sonata Op. 109 (3 Bde.) Illinois 2003; Beethoven’s Diabelli Variations, Oxford 1999.

Eröffnung Beethoven Museum

Drei Wohnungen, die mit Beethoven verbunden sind, gehören schon seit Langem zu den Standorten des Wien Museums. Dennoch gab es bislang kein umfassendes Beethoven Museum in der Stadt seines Wirkens. Diese Lücke wurde nun geschlossen: Die Beethoven Wohnung Heiligenstadt in der Probusgasse 6 im 19. Bezirk wurde von einer kleinen Gedenkstätte zu einem großen Beethoven Museum erweitert. Es beleuchtet das Leben und Werk des Klassikers auf dem neuesten wissenschaftlichen Stand. Der auf der Rückseite gelegene intime Garten ist – neben dem eigentlichen Haus – als Oase der Ruhe untertags ein weiteres Highlight.

Das IFK ist offizieller Kooperationspartner des Beethoven Museums.

 

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William Kinderman: Beethoven. Ein politischer Künstler in revolutionären Zeiten

Ludwig van Beethoven war zweifellos einer der größten Komponisten aller Zeiten, sein einzigartiges musikalisches Erbe dominiert nach wie vor die Konzertsäle der Welt. Und er war ein enorm politischer Künstler. Als Zeitzeuge turbulenter Epochen – Französische Revolution, Napoleonische Kriege, Wiener Kongress, die Ära Metternich – bezog er gegenüber den Mächtigen selbst dann klare Position, wenn er finanziell auf sie angewiesen war.

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30 Januar 2017
  • Lecture
IFK
William Kinderman

BEETHOVENS ÄSTHETISCHE POLITIK UND DAS ZIEL DER „KUNSTVEREINIGUNG“

Die idealistische Bedeutung der Kunst Beethovens dient bis heute als Gegengewicht zum Terror und hat ihre Wurzeln in der Zeit der Napoleonischen und revolutionären Kriege des frühen 19. Jahrhunderts. Beethovens leidenschaftliche Unterstützung der Ideale der Französischen Revolution und seine Ablehnung autokratischer Machtherrschaft verdienen eine Neubewertung.

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15 März 2017
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17 März 2017
  • Conference
WIEN MUSEUM - IFK - MUK

UTOPISCHE VISIONEN UND VISIONÄRE KUNST: BEETHOVENS „GEISTIGES REICH“ - REVISITED

Im Jahr 1516, vor 500 Jahren, erschien Thomas Morus’ „Utopia“. Das Buch hat damals eine Saite angeschlagen, die bis heute nachschwingt. Denn die fiktive Beschreibung einer idealen Gesellschaft beinhaltet eine Kritik, die auch für die Herausforderungen unserer heutigen Zeit relevant bleibt. Kulturelle Symbole für Aspiration und Reform – ob postuliert als „Symbole des Vortrefflichen“ (Schiller) oder als Verkörperung des „Prinzips Hoffnung“ (Bloch) – gehören zu diesem Kontext. Ein in diesem Sinne positives künstlerisches Symbol, nämlich Beethovens Musik für Schillers Ode „An die Freude“, dient als offizielle Hymne der Europäischen Union.

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