»Open source«, »file-sharing«, »crowdfunding«, »peer production« – die Welt der digitalen Kommunikation ist voller Wirtschaftspraktiken, die dem Geben und Schenken näher sind als dem Marktkauf. Im Horizont der Digitalisierung wird eine Wirtschaftswissenschaft notwendig, die, um mögliche Entwicklungen einer global vernetzten Kooperationsgesellschaft zu reflektieren, das Paradigma der endlos unabgeschlossenen Gabe zwischen miteinander verbundenen Personen gelten lässt.
Nach einer hybrid veranstalteten Vorkonferenz im April 2021 versammelt die Tagung Autor*innen, deren Forschungen die sozialen Phänomene des reziproken Gebens und des ostentativen Schenkens beschreiben und verständlich machen. Zwar ist die Gabe durch Marcel Mauss’ Essai sur le don inzwischen in den Kanon der Kulturethnologie aufgestiegen, aber in der Wirtschaftswissenschaft gilt das Schenken eher als Fossil eines vorökonomischen Zeitalters. Die Beiträge thematisieren die sozialwissenschaftliche Wiederaufnahme des Gabenkonzepts, seine Präsenz in Organisationen und Gemeinwesen, seine Ausprägung in der Logik des Rechts und in den Narrativen der Literatur und seine Erscheinungsform in Kulturen, in denen die Versorgung mittels Markttransaktionen eine geringere Rolle spielte. Gemeinsamer Bezugspunkt dieser Studien sind die Weiterentwicklungen, über die Formen des Gebens und Schenkens in digitalen Netzwerken auftauchen.
KONZEPTION: Michael Hutter (Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung WZB) und Birger P. Priddat (Uni Witten/Herdecke)
TEILNEHMER*INNEN: Leonhard Dobusch (Institut für Organisation und Lernen, Universität Innsbruck), Thomas Macho (IFK, Wien), Sabine Mainberger (Literaturwissenschaft, Universität Bonn), André T. Nemat (Institute for Digital Transformation of Health Care, Düsseldorf), Günther Ortmann (Reinhard-Mohn-Institut, Universität Witten/Herdecke), Andrea Panzer-Heemeier (Fachanwältin für Arbeitsrecht, Düsseldorf), Jasmin Schreyer (Institut für Soziologie, Universität Erlangen-Nürnberg), Frank Schulz-Nieswandt (Sozialpolitik, Universität Köln), Fritz B. Simon (Psychiater, Berlin), Felix Stalder (Digitale Kultur und Theorien der Vernetzung, Hochschule der Künste Zürich), Claudius Ströhle (IFK, Wien), Tatjana Thelen (Kultur- und Sozialanthropologie, Universität Wien)
DIE TAGUNG FINDET HYBRID STATT.
Für die Teilnahme via Zoom ist lediglich eine Anmeldung zum Meeting mit Namen und E-Mailadresse notwendig. Den Zoom-Link erhalten Sie unmittelbar im Anschluss per E-Mail zugeschickt. Bitte registrieren Sie sich über folgende Links für die gewünschten Tage:
Mittwoch, 16.03.
Donnerstag, 17.03.
Freitag, 18.03.
Für die Teilnahme in Präsenz ist ein 2G+-Nachweis (geimpft oder genesen und PCR-Test), eine FFP2-Maske sowie eine Anmeldung per E-Mail an registration@ifk.ac.at notwendig. Die Anzahl der Teilnehmer*innen ist begrenzt.
ACHTUNG geänderte Beginnzeit, die Tagung beginnt um 14.15 Uhr (statt um 14.00 Uhr)!
Ort: IFK; IFK@Zoom
IFK_Gabenökonomie22_A2 Plakat.pdf (561,1 KiB)
Abstracts_Gabenökonomie.pdf (271,4 KiB)
Programm_Gabenökonomie.pdf (161,6 KiB)
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