In seinem Vortrag geht László F. Földényi der Frage nach, warum die Gattungen der Biografie und Autobiografie so tief in der europäischen Kultur verwurzelt sind. Das Bedürfnis nach völliger Bloßlegung schließt sich wegen der unvermeidlichen narrativen Konstruktion notwendig mit einer starken Stilisierung zusammen, die gerade der Entblößung widerspricht. László F. Földényi untersucht dieses Paradoxon, mit Einbeziehung von Beispielen aus der bildenden Kunst, mit besonderem Blick auf die zeitgenössische Porträtmalerei.
László F. Földényi (Jahrgang1952) ist Professor für Komparatistik an der Eötvös-Universität, Budapest, Leiter des Lehrstuhls für Kunsttheorie an der Akademie für Theater und Film, Budapest. Er ist Herausgeber der gesammelten Werke von Heinrich von Kleist in ungarischer Sprache und Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, seit 2014 Beisitzer des Präsidiums, Preisträger u. a. des Friedrich-Gundolf-Preises.
PUBLIKATIONEN IN DEUTSCHER SPRACHE (u. a.): Orte des lebendigen Todes. Kafka, de Chirico und die anderen..., Berlin 2017; Starke Augenblicke. Eine Physiognomie der Mystik, Berlin 2013; Schicksallosigkeit. Ein Imre-Kertész-Wörterbuch, Reinbek 2009; Melancholie, Berlin 1988; Heinrich von Kleist: Im Netz der Wörter, Berlin 1999.
Im März 2017 erschien die Neuauflage von Carl E. Schorskes Wien. Geist und Gesellschaft im Fin de Siècle mit einem Vorwort von Jacques le Rider im Molden Verlag.
Ort: Wien Museum
IFK_Schorske_Foeldenyi.pdf (700,3 KiB)
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