12 April 2021
  • Lecture
IFK@Zoom

IFK_LIVE: "Ätsch!" – mein Name ist "Zwetschkenbaum" und ich habe einen "Leib"

18:15 - 20:00

 

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In Albert Drachs Exilroman „Das große Protokoll gegen Zwetschkenbaum“ lesen wir von den Ordnungsversuchen der Sprache und des Rechts gegenüber dem Fremden und Flüchtigen. Das Protokoll wird dabei zu einer Art Netz, in dem sich der leibliche Zwetschkenbaum verfangen soll.

"In dem sehr zweifelhaften Schatten eines sogenannten Zwetschkenbaumes saß ein Mann, der hieß auch Zwetschkenbaum, aber er war es nicht", so lautet der Eröffnungssatz des Protokolls. Die Schattenstelle, die der osteuropäische Jude Zwetschkenbaum markiert, soll, geht es nach dem Gericht, aufgeklärt werden. Die Protokollsätze, die dafür aufgefahren werden, zeugen von einer konstanten Beunruhigung des Rechtstexts durch die leibliche Existenz seines Objekts. Es kommt zu einem regelrechten Textexzess, der letztlich nur im Abbruch münden kann: der Auslöschung des störenden Widerspruchs. Albert Drach schreibt seinen großen Roman im Warteraum des Exils und zu einem historischen Zeitpunkt, an dem sich nicht alleine das Schicksal Zwetschkenbaums, sondern des ganzen europäischen Judentums entscheiden sollte. Er blickt dafür zurück in die Zeit während des 1. Weltkriegs und danach. Die bekannteste kulturelle Schattengestalt jener Periode ist F. W. Murnaus Nosferatu, von der der Vortrag auch seinen Ausgang nimmt.

 

Thomas Wallerberger ist Ph.D.-Kandidat am German Department der Rutgers University (New Jersey) und studierte davor Philosophie und Soziale Arbeit in Wien. Von 2009 bis 2011 war er im Vorsitzteam der Österreichischen HochschülerInnenschaft , bis heute ist er programmverantwortlich für den Republikanischen Club – Neues Österreich. Lehrtätigkeiten an der Rutgers University, der FH Campus Wien und wissenschaftliche Mitarbeit an einem Projekt zur Exilgeschichte der Sozialen Arbeit. Derzeit ist er IFK_Junior Fellow.

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