Die Hannah Arendt gewidmete, gemeinsam mit dem Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (VWI) veranstaltete Tagung versucht, die ideengeschichtlichen Traditionen jener humanen und sozialen Vision zu rekonstruieren, die in der Überzeugung wurzelt, dass es – auch in einer säkularen Epoche – möglich ist, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden.
Viele Denkerinnen und Denker setzten sich mit dem Begriff des moralischen Individualismus – sei er transzendental oder von dieser Welt – auseinander und betonten dabei die Autonomie des Individuums als eines der Grundprinzipien der modernen, westlichen Gesellschaft. Dazu bedurfte es aber universaler Leitlinien fernab des Staates. Auch Hannah Arendt beschäftigte sich immer wieder mit universaler Verantwortung und deren Verhältnis zum Konzept von Humanität. Zweiter Weltkrieg und Holocaust erzwangen zudem ihr Interesse für die Beziehung zwischen Universalismus und Partikularismus. Ihre Schriften zu Totalitarismus, Demokratie, kritischem Urteil und über das Böse brennen auch deshalb noch immer unter der Haut. Ihr Engagement hinsichtlich des jüdischen Schicksals, ihre Arbeit mit jüdischen und zionistischen Einrichtungen, ihre Beschäftigung mit jüdischer Geschichte und Politik sowohl auf einer theoretischen als auch einer praktischen Ebene stehen im Fokus dieses Workshops.
Die Keynote wird die Philosophin Bettina Stangneth halten. Im Rahmen der VWI-Visuals kommt es zur Aufführung des Films von Ada Ushpiz „Vita Activa - The Spirit of Hannah Arendt“.
KONZEPTION: Natan Sznaider (Tel Aviv)
TEILNEHMER_INNEN: Ruzanna Amiraghyan (Yerevan), Natalia Aniskevich (Moscow), Daniil Aronson (Moscow), Gerhard Baumgartner (Wien), Monika Boll (Düsseldorf), Barbara Bushart (Jena), Holly Case (Wien/Providence), Sinkwan Cheng (London), Joshua Cherniss (Washington D.C.), Anna Corsten (Gießen), Avner Dinur (Sderot), Elisabeth Gallas (Leipzig), Annika Glassmeier (Aachen), Ágnes Heller (Budapest), Ruth Kager (Wien), Éva Kovács (Wien), Schmuel Lederman (Haifa), Marion Löffler (Wien), Thomas Macho (Wien), Winfried Meyer (Wien/Berlin), Naira Mkrtchyan (Yerevan), Mika Ojakangas (Jyfäskylä), Jennifer Pavlik (Esch-sur-Alzette), Béla Rásky (Wien), Zoë Roth (Durham), Devrim Sezer (Izmir), Marius Stan (Bucharest), Bettina Stangneth (Hamburg), Martina Steer (Wien), Joanna Tegnerowicz (Warsaw), Vladimir Tismanueanu (College Park/MD, USA), Elena Trubina (Wien), Ville Suuronen (Jyfäskylä), Rafael Zawisza (Warschau)
21. Juni 2017
18.30 Uhr
WIEN MUSEUM, Karlsplatz 8, 1040 Wien
22. Juni 2017
9.00-21.00 Uhr
WIENER WIESENTHAL INSTITUT FÜR HOLOCAUST STUDIEN (VWI), Rabensteig 3, 1010 Wien
23. Juni 2017
9.30-18.00 Uhr
IFK, Reichsratsstrasse 17, 1010 Wien
Das VWI bittet um Anmeldung: anmeldung@vwi.ac.at
Gefördert von
Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft
Kulturabteilung der Stadt Wien
Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus
Zukunftsfonds der Republik Österreich
Ort: WIEN MUSEUM - WIENER WIESENTHAL-INSTITUT FÜR HOLOCAUSTSTUDIEN (VWI) - IFK
Programm_Arendt.pdf (346,0 KiB)
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