05 Mai 2025
  • Lecture
ifk Arkade & ifk@Zoom

Maschinelle Imagination. Der Traum und die Deutung der Technologie

18:15

Durch AI generierte Bilder, Texte und Filme, die vielerorts ihre konventionellen Vorbilder abzulösen beginnen, wirken wie Verdichtungen oder Verschiebungen des bereits Gesehenen und Gehörten. Fragen nach ihrer Synthese erwecken häufig das Bild einer »träumenden Maschine«. Die Idee, sich den Traum – und darüber hinaus: die Imagination – als etwas Maschinelles vorzustellen, hat eine lange Tradition im Denken der Moderne. Sie wurde von den künstlerischen Avantgarden emanzipativ verstanden und in der Theorie der Postmoderne als Mittel zur Subversion gepriesen, während sie gleichzeitig dem Narrativ der kalifornischen Technologie-Expansion in die Hände spielte.
Ein Blick in die Geschichte der »maschinellen Imagination« zeigt ihre vielfachen Verstrickungen zwischen künstlerischer Aneignung und technologischer Entfremdung im Spannungsfeld von Traum und Technologie. Als maßgeblicher Wegbereiter jener Idee zu Beginn des 20. Jahrhunderts wird das Werk von Raymond Roussel vorgestellt, dessen Spuren durch die Postmoderne hindurch bis zu den Outputs der »großen Sprachmodelle« des 21. Jahrhunderts verfolgt werden. Das wirft die Frage auf, welche Möglichkeiten und Probleme sich für das imaginative Denken im Umgang mit den Maschinen der Gegenwart auftun.

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