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Vortragsmitschnitte
Jubiläumstagung: Where are we now? Vortrag von Erhard Schüttpelz
Erhard Schüttpelz Diesseits von Deutland.
Kulturwissenschaft und Höhere Kritik
In seinem Buch (über) ›Deutland‹ versucht Erhard Schüttpelz, auf den Ausgangspunkt der modernen Kulturwissenschaften zurückzukommen, der in einem mehrfachen Paradigmenwechsel im späten 19. Jahrhundert zu finden ist: (1) von einem Einverständnis zwischen philologischen und naturwissenschaftlichen Forschungen (im Rahmen der Philosophischen Fakultät) zur Bildung wissenschaftlicher Disziplinen und einem Separatismus der Geisteswissenschaften; (2) vom philologischen Leitbild der ›Höheren Kritik‹ zum Postulat einer ontologisch begründeten ›Hermeneutik‹, nicht zuletzt im Kontrast von Altphilologie und Neuphilologie; (3) im Wechsel vom Triumph der Bibelkritik zur Diagnose einer unlösbaren Historismuskrise; (4) und in der strittigen Entscheidung für ›Geisteswissenschaften‹ oder ›Kulturwissenschaften‹. Wie hängen diese polyphonen Wechsel und Wachablösungen zusammen? Kann man davon absehen, dass diese wissenschaftliche Wandlung und vor allem ihre antihistoristische Wendung im wissenschaftlichen Niedergang der deutschsprachigen Universitäten, in Kriegs-apologetik, in Emigration und Selbsthistorisierungen, Mord und Verzweiflung endete?
Die Tagung »Where are we now?« zum 30-jährigen Jubiläum des ifk befragt Geschichte und Gegenwart von Paradigmen von Kulturwissenschaft und sondiert kulturwissenschaftliche Arbeitsweisen innerhalb und außerhalb der Universität.
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