Nein sagen zu können bestimmt das Verhältnis des Menschen zur Welt. Im Begriff der Negativität kommt diese Fähigkeit in gesteigerter Form zum Ausdruck. Allein, was geschieht mit Politik, Literatur, Kunst oder Ich, wenn sie der Verneinung den Vorrang geben? Die Tagung verfolgt diese Frage interdisziplinär und kontextorientiert.
„I seem to speak (it is not I) about me (it is not me).“ Samuel Becketts Unnamable (1953), eine bewegungslose Stimme in einem dunklen Raum, scheint die Sprache geradezu aufzubohren. Auf fast jede seiner Aussagen folgt sogleich auch deren Aufhebung, Infragestellung oder Verschiebung. Welchen Mehrwert hat ein solcher Text? Geht aus Setzung und Durchstreichung ein Drittes hervor? Und was hat uns eine solche Ästhetik der Negativität heute noch zu sagen?
Hinter dem Begriff der Negativität, der wie kaum ein anderer die Theoriebildung des 19. und 20. Jahrhunderts geprägt hat, verbergen sich höchst unterschiedliche Konzepte. Er steht mitunter für eine Komponente dialektischen Denkens, für eine existenzielle Haltung der Verweigerung, für Phänomene menschlicher Leidausgesetztheit sowie für ästhetische Relationen der Unbestimmtheit. Vor diesem Hintergrund versammelt die Tagung ForscherInnen unterschiedlicher Fachbereiche, um Theorien, Figuren und Thematisierungen der Verneinung in diversen Kontexten in den Blick zu nehmen.
KONZEPTION: Antonio Lucci (Berlin/Hannover) und Jan Knobloch (Berlin)
TEILNEHMERINNEN: Wolfgang Asholt (Berlin), Julia Boog-Kaminski (Wien), Francesca Brencio (Oxford/Sevilla), Rosemarie Brucher (Graz), Luca Di Blasi (Bern), Ana Honnacker (Hannover), Thomas Macho (Wien), Jasmin Mersmann (Linz/Berlin), Christina Pareigis (Berlin), Helmut Pfeiffer (Berlin), Dominique Rabaté (Paris), Johanna Richter (Wien), Lena Seauve (Berlin)
Eine Veranstaltung des IFK in Kooperation mit dem Institut für Romanistik der Humboldt-Universität zu Berlin.
Ort: IFK
IFK_Tg Negativität_Plakat.pdf (14,9 MiB)
Abstracts_Gegen das Leben.pdf (488,7 KiB)
Programm _Gegen das Leben_.pdf (518,1 KiB)
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