24 Januar 2018
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IFK/aka_Lecture
Bettine Menke

SPRACHKONFUSIONEN: ÜBERSETZEN

18:15

Von Babel her schreibt sich eine Geschichte, der zufolge Einheit und Transparenz der Sprache durch den schuldigen und verschuldenden Fall in die Vielheit der Sprachen als einer Sprachen-Verwirrung, durch göttlich auferlegte Zerstreuung verloren seien und Übersetzen aufgegeben sei. Von daher wird das Übersetzen aber an den (vermeintlichen) Verlust des „einen“ Signifikats gebunden und mit diesem Gesetz dem Scheitern unterstellt.

 

Es sind die Konfusionen der Sprache in jeder Sprache zu denken. Diese geben Übersetzungen eine andere Aufgabe. Und zwar in Bezug auf eine Anderssprachigkeit, die etwa Franz Kafka mit dem Jiddischen und dem Mauscheln konzipiert, die das Übersetzen der eigenen Sprache einträgt (Werner Hamacher, Walter Benjamin) oder die literarische Texte als Übersetzungen lesbar macht (deren Originale noch aufgefunden werden mögen, so Yoko Tawada zu Franz Kafka und Paul Celan). Die Anderssprachigkeit, die die Sprache, die „meine“ ist, mir nicht gehören lässt (Jacques Derrida), die das Übersetzen jeder/der eigenen Sprache einträgt (Hamacher, Benjamin).

 

Bettine Menke ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt.

 

In Kooperation mit aka, Arbeitskreis Kulturanalyse.

Der Vortrag findet am IFK, Reichsratsstrasse 17, 1010 Wien, statt.

 

Ort: IFK/aka_Lecture