Julian Baller
ifk Junior Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. Oktober 2017 bis 30. Juni 2018

Mein Tod im Spiel. Entwurf einer Ludo-Thanatologie



PROJEKTBESCHREIBUNG

Das Promotionsprojekt stellt die Frage, welche historischen, sozialen und epistemologischen Voraussetzungen und Konstellationen Menschen dazu bringen, ihr Leben im Spiel zu riskieren. So breit und vielfältig sich der Diskurs der Thanatologie und des Spiels auf den Feldern der Kulturgeschichte und Kulturtheorie entfaltet hat, so wenig erarbeitet sind bisher die Wechselwirkungen zwischen Formen und Institutionen des Spiels und den Theorien, Techniken und Praktiken des Sterbens. Das geplante Projekt möchte einen Beitrag zur Schließung dieser Leerstelle leisten und Ansatzpunkte für eine differenzierte Auseinandersetzung mit den Interferenzen von Spiel und Tod im Spannungsfeld zwischen emanzipativer Selbsttechnik und mörderischem Abrichtungsinstrument erschließen, nicht zuletzt, um den Weg für eine Aktualisierung der kulturkritischen Ansätze Johan Huizingas zu ebnen.



CV

Julian Baller studierte von 2010 bis 2016 Kulturwissenschaft und Sozialwissenschaften an der Humboldt-Universität zu Berlin. Von 2014 bis 2016 war er studentische Hilfskraft am Lehr- und Forschungsbereich für Kulturtheorie und kulturwissenschaftliche Ästhetik und studentischer Mitarbeiter am Lehr- und Forschungsbereich für Kulturgeschichte. 2014 war er Co-Organisator der interdisziplinären Ringvorlesung „Subversion und politische Differenz“ und lehrte am Institut für Kulturwissenschaft der HU Berlin, wo er seit Oktober 2016 mit einem Forschungsprojekt zur Geschichte und Ästhetik suizidaler Spiele promoviert.



Publikationen

„Metabolischer Spuk. Die oralsadistische Dämonenwelt Zentralaustraliens in der Ethnopsychoanalyse“, in: Iris Därmann und Stephan Zandt (Hg.), Andere Ökologien. Transformationen von Mensch und Tier, Paderborn 2017

25 Juni 2018
18:15
  • Lecture
IFK
Julian Baller

TOD UND SPIELE. LUDO-THANATOLOGISCHE SZENARIEN

Spiel und Tod erweisen sich als Schlüsselkategorien im modernen Nachdenken über Subjekte und ihr reflexives Selbstverhältnis. Doch warum wird gerade Russisch Roulette zu einer ludischen Praxis, dessen symbolische Bedeutung und popkulturelle Prominenz weit über die überschaubare Zahl realer Begebenheiten hinausreicht

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