Maria Männig
ifk Research Fellow


Zeitraum des Fellowships:
01. Oktober 2024 bis 31. Januar 2025

Vermessungspraktiken der Vormoderne: Bild- und Raumoperationen zwischen Krieg und Frieden



PROJEKTBESCHREIBUNG

Das Projekt geht von der Bastion als omnipräsenter Chiffre der visuellen Kultur der Frühen Neuzeit aus. Deren ornamentale Prägnanz korreliert mit einer erhöhten Nachfrage nach topografischen Ansichten, in denen die Repräsentation der Fortifikation metonymisch Urbanität meint. Das Erkenntnisinteresse des Vorhabens betrifft diese relevante Schnittstelle zwischen Wissenschafts-, Technik-, Kunst- und Architekturgeschichte als Teil eines sich wandelnden Gefüges von Wahrnehmungs- und Darstellungspraktiken, die sowohl auf der Linearperspektive als auch auf der Kartografie basieren und einen zunehmend mittels Triangulation erschlossenen Raum generieren. Erstmals liegt der Fokus auf kleinräumigen Vermessungskampagnen und deren Bedeutung für die zu explorierende Dialektik aus Gestaltung und Repräsentation von Stadt im Zeitraum von 1500 bis 1800. Als Fallstudie soll während des Fellowhips die Befestigung von Wien sowie das damit im Zusammenhang stehende Planmaterial untersucht werden.



CV

Maria Männig sondiert die Schnittstellen zwischen Kunstgeschichte und Medienwissenschaft. Seit 2020 lehrt und forscht sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst der RPTU in Landau (Professur Kepetzis). Davor war sie am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Ergänzungsbereich Medientheorie und -praxis sowie an der HfG Karlsruhe im Fachbereich Kunstwissenschaft und Medientheorie tätig, wo 2017 die Promotion mit einer Arbeit zu Hans Sedlmayr erfolgte. 2018 erhielt sie ein Postdoc-Stipendium finanziert von der MArburg University Research Academy (MARA) am Institut für Medienwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Sie absolvierte ein Doppelstudium der Kunstgeschichte an der Universität Wien sowie der Tapisserie an der Akademie der bildenden Künste Wien. Aktuelle Forschungsschwerpunkte sind Mediengeschichte der Kunstgeschichte, Geschichte und Theorie der Fotografie sowie Vermessungspraktiken in der Frühen Neuzeit.



Publikationen

mit Buket Altinoba und Ursula Ströbele (Hg.), Scalability in Photography and (Digital) Sculpture, Boston und Berlin [in Vorbereitung, erscheint 2025].

»Der Fall von Breda – Topologien des Populären bei Velàzquez und Callot«, in: mit Ekaterini Kepetzis (Hg.), Populäre Bildkulturen. Prozesse der Produktion, Distribution und Rezeption in der Vormoderne, Boston und Berlin 2024, S. 223–258. https://doi.org/10.1515/9783111172682-010.

Lehrmedien der Kunstgeschichte. Geschichte und Perspektiven kunsthistorischer Medienpraxis (= Hubert Locher (Hg.), Transformationen des Visuellen, 5), München und Berlin 2022.

»The Tableau Vivant and Social Media Culture«, in: Acta Universitatis Sapientia. Film and Media Studies,  Bd. 19,1, 2021, S. 132–155.

Hans Sedlmayrs Kunstgeschichte. Eine kritische Studie, Köln, Wien und Weimar 2017.

 

25 November 2024
18:15
  • Lecture
ifk & ifk@Zoom
Maria Männig

Breda. Anatomie eines Falls

Im Zuge territorialer und konfessioneller Konflikte erlangte die spanisch-niederländische Belagerungsschlacht um Breda von 1624/25 durch das Gemälde von Diego Velázquez Bekanntheit. Der Vortrag geht der Frage nach, inwiefern Vermessungspraktiken ein neuartiges Verständnis von Raum und seiner Repräsentation hervorbrachten und wie diese im Gemälde nachhallen.

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