ACHTUNG: kleine Programmänderung. Die Lecture Performance am Freitag (22. Oktober) beginnt bereits um 11.00 Uhr, nicht wie im Programm angegeben um 11.30 Uhr.
In einer Welt, die zu Protesten Anlass bietet, scheint es nicht überflüssig zu sein, diese Formel zu untersuchen. Nichts ist inhaltsleerer, allgemeiner als das Nein. Nichts ist einfacher, als immerfort »nein« zu sagen. Es sei denn, dass eine Ordnung besteht, die das Neinsagen unter Strafe stellt. Wie sage ich »nein« in einer Welt aus Schaum? Wie sage ich »nein« zu den Räumen, die mich zu verschlingen drohen?*
Der Titel der Tagung erinnert an einen kanonischen Text des 2020 verstorbenen Berliner Religionsphilosophen Klaus Heinrich. In seinem Essay von 1964 nähert er sich dem Protest als einer Haltung, die ein Gegenüber braucht. Außerdem muss Protest verkörpert werden. Bereits damals waren beide Voraussetzungen nicht mehr ohne weiteres gegeben: Protest schien zunehmend ins Leere zu gehen, regressiv oder nihilistisch. Wir möchten Heinrichs Denken würdigen und geschichtlich verorten. Darüber hinaus beziehen wir seine Überlegungen auf die Gegenwart und fragen, auf welche Schwierigkeiten das Neinsagen, das Protestieren, Gestalten des Widerstands und der Opposition heute treffen. Gibt es mehr als äußerliche Ähnlichkeiten zwischen Fridays for Future, Black Lives Matter und der neurechten Querfront oder einer Bewegung wie Chile despertó? Wie verhalten sich Strategien der Massenmobilisierung zu ganz anderen Formen der Verweigerung, etwa des Entzugs oder der Askese? Wie protestieren die Künste? Wie können die neuen Schwierigkeiten nein zu sagen auf veränderte politische, mediale und ökonomische Verhältnisse bezogen werden?
* Zitate aus: Klaus Heinrich, Versuch über die Schwierigkeit nein zu sagen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1964, S. 9 und 84., siehe auch Ça ira Verlag
KONZEPTION: Karin Harrasser, Thomas Macho
TEILNEHMER*INNEN: Agentur für Unabkömmlichkeitsbegründungen, Liliana Angulo, Heinrich von Berenberg, Irene Berkel, Ulrich Brand, Rosemarie Brucher, Ani Dießelmann, Roland Innerhofer, Jan Knobloch, Antonio Lucci, Lilo Nein, Drehli Robnik, Sarah Sander, Brigitta Schmidt-Lauber, Johannes Steizinger, Lukas Schmutzer, Heide Schlüpmann, Hans von Trotha, Martin Treml, Elisabeth Weber, Käthe Wenzel und Susanne Wernsing.
DIE TAGUNG FINDET HYBRID STATT.
Für die Teilnahme in Präsenz ist ein 3G-Nachweis (geimpft, genesen, PCR-getestet), sowie eine Anmeldung per E-Mail an registration@ifk.ac.at notwendig. Die Teilnehmer*innenzahl ist beschränkt.
Für die Teilnahme via Zoom ist eine Meeting-Registrierung mit Namen und E-Mailadresse notwendig. Den Zoom-Link erhalten Sie im Anschluss per E-Mail zugeschickt. Bitte registrieren Sie sich über folgende Links für die einzelnen Tage:
Mittwoch, 20.10.
Donnerstag, 21.10.
Freitag, 22.10.
Ort: Kunstuniversität Linz
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Abstracts_Neue_Schwierigkeiten_nein_zu_sagen.pdf (253,8 KiB)
Programm_Neue_Schwierigkeiten_nein_zu_sagen_web.pdf (103,1 KiB)
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