11 April 2016
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IFK

Oper. Dorf. Soziale Skulptur - Schlingensiefs Operndorf Afrika

Das Operndorf ist das letzte große Projekt des deutschen Künstlers Christoph Schlingensief (19602010). Für sein Vorhaben konnte er den in Berlin arbeitenden Burkinabé Diébédo Francis Kéré als Architekten gewinnen. Gemeinsam haben die beiden das Operndorf in der Form entwickelt, wie es nun auch nach Schlingensiefs Tod in Burkina Faso verwirklicht wird.

 

Von Kritikern als „weißer Elefant“ bezeichnet und so manchen an Werner Herzogs Film „Fitzcarraldo“ erinnernd, entsteht das Operndorf derzeit nahe der burkinischen Hauptstadt Ouagadougou. Diese „soziale Skulptur" ist Ausdruck von Schlingensiefs erweitertem Kunst- und Opernbegriff und besteht laut Plan aus einem zentralen Theatergebäude, umgeben von einer Schneckenstruktur aus Schule, Verpflegungsmodulen und Krankenstation. Letztere Elemente sind auf Anraten des Architekten bereits vorab errichtet worden. Im Zentrum der Schnecke befindet sich anstatt des Theaterbaus bislang ein leerer Platz. Ob dieses zentrale Festspielhaus tatsächlich gebaut wird, ist noch unklar. Marlene Rutzendorfer geht der Frage nach, welche Anknüpfungspunkte in der direkten Umgebung und der kulturellen Szene Ouagadougous bestehen und wie sich das Projekt im Hinblick auf Kérés bisherige Arbeiten in Burkina Faso positioniert. 2014 hat sie das Operndorf besucht und die partizipative Bauweise des Architekten Kéré unter die Lupe genommen.

 

Marlene Rutzendorfer ist Doktorandin im Fach Architekturtheorie an der Technischen Universität Wien. 2014 führte sie ein Forschungsaufenthalt in das Operndorf Afrika sowie nach Gando, Burkina Faso. Sie ist IFK_Junior Fellow.

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