09 April 2025
  • Lecture
ifk Arkade & ifk@Zoom

Red Threads

18:15

Die künstlerischen Forschungsprojekte von Michaela Melián stellen Fragen nach der Historizität von Orten, Erinnerung und Sprache sowie den ihnen innewohnenden Momenten der (Re-)Konstruktion und Projektion verfolgt werden.

Ein Ziel ist es, sich einfachen Erzählungen zu widersetzen und stattdessen den vielschichtigen Überschneidungen von Migration, Exil, Landkarte und Stadtlandschaft nachzuspüren. Der Rechercheprozess, der um die Rezeptionsgeschichte einzelner Biographien kreist, soll später in multimediale Installationen und Audioarbeiten übersetzt werden.

Ausgangspunkt für das Projekt Passagen – Passages ist Marseille, die älteste und zweitgrößte Stadt Frankreichs und seit Jahrhunderten ein Knotenpunkt für Migration, Flucht und Exil. 90 Prozent der heutigen Bevölkerung der Stadt haben Vorfahren, die aus dem Ausland stammen. Im Laufe ihrer Geschichte hat die Stadt Wellen von Migranten aufgenommen, von denen, die vor Kriegen und Verfolgung flohen, bis hin zu denen, die ein besseres Leben suchten. Während des Zweiten Weltkriegs war Marseille einer der wichtigsten Flucht- und Transitpunkte für Exilsuchende aus ganz Europa. Tausende von Flüchtlingen aus den von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten versuchten von hier aus, Europa zu verlassen. Migrations- und Exilerzählungen bestimmen auch die Gegenwart der Stadt.

Weitere Informationen zu Michaela Melián

Ort: ifk Arkade & ifk@Zoom