Die Kolonisierung Lateinamerikas läutet für Spanien ein Zeitalter des Wohlstands und den Aufstieg zu einer politischen und wirtschaftlichen Weltmacht ein. Für die indigene Bevölkerung bringt dies jedoch massive kriegerische Auseinandersetzungen, eingeschleppte Krankheiten und Ausbeutung mit sich. Ins Blickfeld rückt dabei der Mensch. Der Umgang Spaniens mit den indigenen Völkern löst im 16. und 17. Jahrhundert rasch Diskussionen über die Würde und Rechte eines Menschen aus. Themen, die einerseits in den philosophischen Erörterungen spanischer Kasuisten – wie in Francisco de Vitorias Relectio de Indis (1539) – ausgiebig diskutiert werden, die sich aber auch in den Chroniken der Neuen Welt wiederfinden. Der Vortrag widmet sich daher ethischen Fragestellungen zu Dominium, Sklaverei oder Zwangsarbeit und beleuchtet, wie diese in den kasuistischen Schriften sowie in den Chroniken El Carnero (1859) von Juan Rodríguez Freyle und Noticias historiales (1627) von Pedro Simón dargestellt werden. Welche Rolle spielt dabei die kulturelle Übersetzung? Wie werden kulturelle Unterschiede transformiert? Wie reist das Konzept der Menschenwürde von einer Disziplin in die andere?
Tamara Bartl war Projektmitarbeiterin im FWF-Projekt »Casuistry and Early Modern Spanish Literature«. Neben ihrem Doktoratsstudium ist sie Übersetzerin und hat ein Kinderbuch zu Fußballfakten herausgegeben. Aktuell ist sie ifk Junior Fellow.
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